Dienstag, 20. Juli 2010

Lehrrede auf dem Berg XXXVIII

Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern, dass er sich bekehrt und lebt. Und das muss auch unser Wille sein. Deshalb müssen wir unseren Schuldigern vergeben, wie auch uns vergeben worden ist. „Wir sind hier im Herzen selbst des Evangeliums: die Vergebung der Sünden ist das Kriterium, die Offenbarung der wirklichen Liebe, das Zeichen der Ankunft des Geistes in uns: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“ (Lk 6,36).“
Die Vergebung der Sünden ist die notwendige Voraussetzung, um in das Reich der göttlichen Dreieinigkeit einzutreten, das die Eucharistie einleitet.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Boshaften.
Die wörtliche Übersetzung ist nach Kallis: Laß uns nicht in Versuchung geraten, sondern erlöse uns von dem Boshaften.
„Es handelt sich hierbei nicht um die kleinen Versuchungen des Alltags, sondern vor allem um die grundlegende Versuchung des Christen, der in einer dem Tier unterworfenen Welt engagiert ist, wenn selbst seine Treue zu Gott in Frage gestellt wird. Diese Prüfung ist jedoch notwendig, und der Heilige Geist selbst führt uns dorthin, wie er Jesus in die Wüste geführt hatte ... Jesus bereitet seine Jünger auf diese äußerste Konfrontation vor; jenseits des Verlassenseins und der Verleugnung werden sie die unendliche Vergebung und Liebe Gottes entdecken.“
Die Gläubigen selbst treten ihrerseits „in den Kampf des Retters gegen die satanischen Mächte ein, die noch die Welt unterjochen. Dieser Kampf ist mörderisch und gnadenlos, aber die Lebenskraft des auferstandenen Herrn ermöglicht uns, dem Feind zu trotzen, dessen Hass unversöhnlich ist ... die Treue in der Heimsuchung, das ist der gute Kampf, den wir in der Nachfolge Christi führen.“

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