Freitag, 30. März 2012

Gläubige Millionäre

Multimillionäre werden im sozialistischen China nicht nur immer reicher – sie werden auch gläubig. Für den Briten Rupert Hoogewerf, Herausgeber einer Millionärsliste, ist das der erstaunlichste Befund einer neuen Studie. Nach offiziellen Statistiken hängen rund ein Viertel der Menschen im Reich der Mitte einer Religion an, davon 18 Prozent als Buddhisten. Unter den Millionären aber bekennt sich fast die Hälfte zu einem Glauben. Jeder Dritte ist Buddhist. Sieben Prozent verstehen sich als Christen, drei Prozent als Muslime. Bei Jüngeren unter 30 Jahren steigt der Anteil an Christen, vor allem Protestanten, sogar auf elf Prozent. Hoogewerf erklärt das spirituelle Verlangen: Die heute 2,7 Millionen Neureichen können sich mit jeweiligen Vermögen von mindestens sechs Millionen Yuan (rund 700.000 Euro) inzwischen fast alles leisten. Jetzt suchen sie nach einem tieferen Sinn im Leben. welt.de

Sonntag, 18. März 2012

Schenuda III. gestorben

Schenuda III., Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche Ägyptens, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das berichtete das staatliche ägyptische Fernsehen. Schenuda war in den vergangenen Jahren mehrfach zu medizinischer Behandlung im Ausland. Aus Kirchenkreisen in Kairo verlautete, dass bereits Vorbereitungen für das Begräbnis getroffen würden. Ein Datum wurde nicht genannt. Schenuda III. stand der größten christlichen Gemeinde im Nahen Osten vor Schenuda war Ende 1971 zum Papst von Alexandria und zum Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche gewählt worden. Die koptische Kirche ist die größte christliche Gemeinde im Nahen Osten und stellt in Ägypten knapp zehn Prozent der Bevölkerung. Weltweit gehören knapp zehn Millionen Menschen der koptischen Kirche an.

Dienstag, 13. März 2012

Crystal Cathedral vor dem Aus

Die protestantische „Kristallkathedrale“ im kalifornischen Garden Grove, eine der ersten US-Megakirchen, rutscht offenbar immer tiefer in die Krise. Medienberichten zufolge hat Kirchengründer Robert Schuller am vergangenen Wochenende den Kirchenvorstand verlassen. Ein Hauptgrund für den Niedergang der Kirche ist offenbar finanzieller Art. Bereits im Oktober 2010 hatte die „Kristallkathedrale“ Konkurs angemeldet. Das Kirchengebäude wurde vor mehreren Wochen für 57,5 Millionen Dollar an die katholische Diözese Orange in Kalifornien verkauft, um Schulden zu tilgen. welt.de

Samstag, 10. März 2012

Schüler sollen in einer Kirche Koranverse singen

Am heutigen Samstag, 10.3., soll im baden-württembergischen Ludwigsburg ein musikalisches Großprojekt starten. Unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bremer Bürgermeisters Dr. Henning Scherf (SPD) soll in der evangelischen Friedenskirche die Uraufführung der Komposition "Dona Nobis Pacem" von Tilman Heiland stattfinden. Nach Angaben des Veranstalters sollen das Orchester „Junge Süddeutsche Philharmonie Esslingen“, diverse Chorvereine und Schulchöre an diesem Projekt mitwirken. Um den Willen für Frieden und Verständigung zwischen den Kulturen zu demonstrieren, soll von den Sängern unter anderem die 1.Sure des Koran, Verse 1-3, in Arabisch vorgetragen werden. Die Suren werden musikalisch umrahmt von “Pie Jesu Domine” und “Halleluja, Halleluja”. In der Übersetzung von Max Henning lautet die Erste Sure: "Lob sei Allah, dem Weltenherrn, dem Erbarmer, dem Barmherzigen, dem König am Tag des Gerichts! Dir dienen wir und zu Dir rufen um Hilfe wir: Leite uns den rechten Pfad, den Pfad derer, denen Du gnädig bist, nicht derer, denen Du zürnst, und nicht der Irrenden." Interessant ist aber auch die Geschichte hinter der Geschichte. Der o.g. Text sollte ursprünglich bis zur Uraufführung nicht bekannt werden. Die Schüler durften den Text auch nicht zum üben mit nach Hause nehmen. Da dies aber einem Schüler „komisch“ vorkam, schrieb dieser den Text heimlich ab. Nachdem der arabische Text übersetzt war, herrschte Klarheit über dessen Inhalt. Auch wurde der Text einem christlich-arabischen Pastor vorgelegt, der sich mit folgenden Worten gegen eine Teilnahme des Schülers an dieser Veranstaltung aussprach: “Niemand darf gezwungen werden, ein Bekenntnis, das nicht sein eigenes ist, auszusprechen. Schon gar nicht, weil nach islamischem Verständnis damit der Übertritt zum Islam erklärt würde!“ Auch führte er weiter aus, dass: „die 1. Sure ein Bekenntnis gegen das christliche Bekenntnis zum dreieinigen Gott Vater, Sohn und heiliger Geist ist!“ Auch die Lehrerin wurde von den Eltern auf die Problematik des doch sehr unterschiedlichen Gottesbildes hinsichtlich Islam vs. Christentum hingewiesen. Die Pädagogin reagierte verärgert und sagte, sie verstehe das Problem überhaupt nicht und fände es unfair ihr gegenüber, dass die Eltern ihrem Kind die Teilnahme nicht erlauben wollten. Wenn der Schüler nicht mitsänge, so die Lehrerin, würden ein paar Freunde auch nicht mitmachen und damit die ganze Aufführung gefährden. Auch wäre die Einstellung fundamentalistisch, intolerant und kleinkariert. Der Schüler erklärte, bei der Veranstaltung aus Gewissensgründen nicht zur Verfügung zu stehen.