Dienstag, 28. Juni 2011

Leitfaden für christliche Mission

"Mission gehört zutiefst zum Wesen der Kirche" – das ist die Kernthese eines Leitfadens für christliche Mission, der heute im Ökumenischen Zentrum Genf unterzeichnet und der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Damit wurde erstmalig in der Kirchengeschichte ein Dokument gemeinsam vom Vatikan, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und der Weltweiten Evangelischen Allianz verabschiedet

Das Dokument mit dem Titel "Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt" versteht sich als Empfehlung dafür, wie Mission als Auftrag von Jesus Christus in der Beziehung zu den anderen Religionen aussehen sollte. Der ökumenische Ethikkodex für Mission formuliert zwölf Prinzipien, die den missionarischen Auftrag der christlichen Kirchen betonen und gleichzeitig dazu aufrufen, Andersgläubigen respektvoll und mit Nächstenliebe zu begegnen. Es sei "für jeden Christen unverzichtbar, Gottes Wort zu verkünden und seinen Glauben in der Welt zu bezeugen", heißt es in der Präambel. Dazu gehöre es, Beziehungen zu Angehörigen anderer Religionen aufzubauen, um deren Glauben kennenzulernen und "gegenseitiges Verständnis, Versöhnung und Zusammenarbeit für das Allgemeinwohl zu fördern".

Auch sollten Christen "Gewalt, Unterdrückung und ungerechte Diskriminierung durch religiöse oder säkulare Autoritäten" ablehnen und anprangern, wo Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt oder eingeschränkt werden. Sie müssten dem Kodex entsprechend auch selbst darauf achten, dass ein Religionswechsel ein entscheidender Schritt sei, der ausreichend zeitlichen und vor allem persönlichen Freiraum benötige. Christen seien zudem dazu berufen, dem Vorbild und der Lehre Jesu Christi zu folgen. Soziale Dienste seien ein integraler Bestandteil davon, das Evangelium zu bezeugen.

Hingegen sollten es Christen ablehnen, Menschen durch materielle Anreize oder Belohnungen gewinnen zu wollen. Das Dokument bekräftigt die christliche Verantwortung, von Jesus Zeugnis abzulegen. Die Bekehrung sei dabei jedoch letztendlich das Werk des Heiligen Geistes.
worldevangeicals

Donnerstag, 23. Juni 2011

Ayurveda für die unschuldige Seele

"Nichts ist gut in Afghanistan!" - der Satz, mit dem die evangelische Ex-Bischöfin Margot Käßmann berühmt wurde, markiert diese Haltung idealtypisch. Einerseits übt man radikale Kritik an der bösen Wirklichkeit, andererseits zieht man sich selbst ins Reich der reinen Moral zurück, in dem allenfalls gemeinsame Gebete mit den Taliban erlaubt sind. Politik ist hier längst nur noch Ayurveda für die unschuldige Seele, die sich keinesfalls die Hände schmutzig machen will. "Ich finde Krieg schlicht und ergreifend grauenvoll", schreibt sie in ihrem jüngsten Bestseller "Sehnsucht nach Leben", "und alle Rechtfertigungsversuche für kriegerisches Handeln haben für mich einen schalen Beigeschmack".

Gerne glauben wir, dass Margot auch den Zweiten Weltkrieg schlicht und ergreifend grauenvoll fand, aber diese pseudonaive Kindersprache verrät mehr über sie selbst als über das Wesen des Krieges. Merkwürdig nur, dass sie bis heute nicht ein einziges Mal in Afghanistan war, um Gebetsvorbereitungen mit friedliebenden Taliban zu treffen. Aber darum geht es natürlich gar nicht. Denn: "Frieden fängt ja im eigenen Umfeld an", wie sie in ihrem neuesten Erbauungswerk für die kritische Seele dekretiert.

Hier betrachten wir den Margot-Käßmann-Komplex in seiner reinsten Form: Es geht um den Frieden in mir selbst. Die böse Welt da draußen hat nichts damit zu tun. Sie ist nur eine diffuse Erscheinung hinter den Glasbausteinen des eigenen Glaubens. Deshalb wird man den Satz "Nichts ist gut in Syrien" von der Heiligen Margot niemals hören. Dafür reicht ihre "Fantasie" einfach nicht aus, die nichts anderes ist als der bigotte Moralismus einer frömmelnden Selbstgerechtigkeit.
dradio.de

Mittwoch, 22. Juni 2011

Christen, entfernte Verwandte

Eine radikale christliche Gruppe will bei der Beerdigung von US-Stuntman Ryan Dunn (34) protestieren. "Ryan Dunn ist in der Hölle", erklärte die Westboro Baptist Church in Topeka im US-Bundesstaat Kansas laut der Online-Zeitung "The Daily Mail" in Dunns Heimatstadt West Chester, Pennsylvania. Die Gemeinschaft werde "alle warnen, der Sünde nicht zu spotten, Gott zu fürchten und ihm zu gehorchen".
Die nicht mit anderen Baptistenkirchen verbundene Westboro Baptist Church machte mehrfach durch antisemitische Äußerungen und eine Koranverbrennung Schlagzeilen. Ihr Prediger Fred Phelps bezeichnet Naturkatastrophen und Terroranschläge wie die vom 11. September 2001 als Strafen Gottes für die Duldung von Homosexualität, die sündhaft sei.

Die Anhänger von Fred Phelps glauben, ihr Gott sei ein hassender Gott, der keine Gelegenheit auslasse, alle Menschen, die nicht an ihn glauben oder nicht nach seinem Wort handeln zu bestrafen. Mitglieder der Baptistengruppe stürmen regelmäßig Beerdigungen gefallener US-Soldaten, dabei spucken sie auf Gräber, beleidigen und beschimpfen Angehörige. Denn es sei sündhaft, Mitglied der US-Armee zu sein, weil die Streitkräfte für ein Land stünden, das Homosexualität erlaube.

Sonntag, 12. Juni 2011

Babara John über Margot Käßmann

Ich beobachte derzeit eine Entwicklung, die in Deutschland wieder in Mode zu kommen scheint: das Prophezeien von Gewissheiten über Gegenwart und Zukunft. Das klingt dann so: „Nichts ist gut in Deutschland, solange Kinder arm sind.“ Was heißt das anderes als: Hier ist jetzt alles schlecht. Da wird nicht mehr begründet, nicht mehr argumentiert und konkret kritisiert, sondern nur noch festgestellt. Weissagungen dieser Art haben unter anderem die evangelische Theologin Margot Käßmann derzeit zu einer der bekanntesten Frauen in Deutschland aufsteigen lassen. Wenn sie als Rednerin angekündigt wird, ist jede Veranstaltung schon Stunden vor Beginn überfüllt, wie gerade wieder auf dem Kirchentag in Dresden.

Ich halte (als Christin) gar nichts von Wirklichkeitsdeutungen, die sich, aufgrund ihrer orakelhaften Formulierung, inhaltlich jedem Einwand entziehen. Verstand und kritisches Denken werden nicht mehr gebraucht. Warum abwägen, wenn, wie es in einer Kirchentagsresolution heißt, nicht Wirtschaftswachstum „gewollt und wichtig ist“, sondern „Wachsen an Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Zeit, Kultur, Glaube und Engagement“. Warum sollen das überhaupt Gegensätze sein?
tagesspiegel.de

Samstag, 11. Juni 2011

Papst ist nicht bei allen willkommen

Würzburg (www.kath.net/ Die Tagespost)
Das schwul-lesbisch-atheistisch-linke Berlin bläst zum Angriff auf Benedikt XVI. Den Besuch des römischen Papstes in ihrem in langen Jahren eroberten Biotop muss die vereinigte Szene – von Subkultur mag man angesichts der leitkulturellen Dominanz dieser Gruppen in der Hauptstadt gar nicht mehr sprechen – als ungeheure Provokation für Lebensstil und Weltanschauung empfinden. Unter der Federführung des Lesbisch-Schwulen Verbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) fand sich deshalb am Donnerstag im Berliner DGB-Gewerkschaftshaus zum Netzwerktreffen des Bündnisses „Der Papst kommt!“ alles ein, was sich einen anti-katholischen Namen gemacht hat.

Mittlerweile über 30 Gruppen wollen am 22. September mit einer Demo gegen die „menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik“ des Papstes im Allgemeinen und seine Rede vor dem Deutschen Bundesstag im Besonderen protestieren. Politische Organisationen wie ver.queer der Gewerkschaft Ver.di, die Berliner SchwuSos (SPD) und der Bundesverband der Grünen Jugend geben sich genauso die Ehre wie kämpferische Atheisten-Bünde, darunter natürlich die um mediale Knaller nie verlegene Giordano-Bruno-Stiftung, aber auch eher in die Jahre gekommene Glaubensgemeinschaften wie der Humanistische Verband, die Humanistische Union und der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten.
kath.net

Mittwoch, 8. Juni 2011

Simba-Flashmob

Das Berliner Bildungsprojekt "Simba-der König der Löwen", über das hier und hier schon berichtet wurde, benötigt weiterhin Unterstützung. Dazu läuft jetzt die Videoaufzeichnung eines Flashmobs bei YouTube. Sehen Sie hier:



Das Projekt benötigt finanzielle Unterstützung, jeder Euro zählt. Leichter als über die "Spendino" SMS geht es nicht.

Bischof Damian: Meine Geschichte ist Ihre Geschichte

Bischof Damian, Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland und höchster Repräsentant des Koptisch-Orthodoxen Patriarchen in Deutschland, warnte im Interview mit Initiative1683.com vor einer möglichen Christenverfolgung in Deutschland.

„Es besteht die Gefahr, dass ein an Dominanz zunehmender Islam in Deutschland die Christen ernsthaft gefährden wird. Das Leid der Christen in Ägypten könnte auch das Leid der Christen in Deutschland werden, wenn es in der deutschen Gesellschaft keine gravierende Veränderung gibt“.

Bischof Anba Damian warnt die deutschen Christen vor einer Christenverfolgung durch den Islam from Victoria Lucas on Vimeo.



„Ich versichere Ihnen, wenn man wegschaut und wenn man nichts tut, wird das was uns in Ägypten geschieht, auch Ihnen eines Tages in ihrem Heimatland geschehen. Wenn Sie nicht aus unserer Geschichte lernen, sind Sie bald dran. Nehmen Sie das ernst. Ich bin kein Hassprediger, ich habe auch viele moslemische Freunde, ich möchte nicht einfach die Menschen in Angst versetzen. Wir sollen keine Angst haben, aber wir müssen genau aus unserer Vergangenheit lernen. Einst waren wir die Herren in unserem Vaterland, im eigenen Land. Heute kämpfen wir um zu leben und um überleben zu können. Denken Sie an die Wachstumskurve. Die Wachstumskurve allein ist ein Indiz dafür, dass, wenn wir so weitermachen, wir eines Tages eine Minderheit in unserem eigenen Land sind“.
„Wir sehen, wie der Islam reagiert, wenn er in der Macht und in der Mehrheit ist und wie er reagiert, wenn er in der Minderheit ist. Ich warne Sie. Nehmen Sie die Situation ernst. My Story is your story, meine Geschichte ist Ihre Geschichte. Meine christliche Vergangenheit ist die Wurzel Ihrer Christenheit. Lernen Sie von unserer Geschichte, lernen Sie von unserer Situation. Schauen Sie in die Zukunft. Denn die Zukunft fängt heute an. Deswegen erhebe ich meine Stimme und sage, dass wir nicht wegschauen sollen, sondern wir sollen zusammenhalten und müssen unseren Kindern ein sicheres Land anbieten. Wir müssen für unsere Kinder etwas tun, damit sie in ihrem eigenen Land nicht als Bürger der zweiten oder dritten Klasse oder gar als minderwertige Menschen im eigenen Land behandelt werden“.

Initiative1683.com im Gespräch mit Bischof Anba Damian from Victoria Lucas on Vimeo.