Freitag, 4. Juni 2010

Lehrrede auf dem Berg XXXVI

Dein Wille geschehe ...
Im Kampf und im Todesringen Jesu ist es der gesamte menschliche Wille, der stirbt und zugleich von innen geheilt, durch den Atem der Liebe des Geistes wiederbelebt wird. Unser Wille kann endlich mit dem des Vaters übereinstimmen und sich identifizieren, ohne dass der Mensch zerstört oder erdrückt wird. In dem Maße, wie der Geist in unseren Herzen arbeitet, erlangen wir die Gesinnung Jesu (Phil 2,5), seinen Willen, seinen Verstand, seine Liebe, seinen Geist. Der Gehorsam gegenüber Gott ist nicht mehr Zwang, sondern inneres Gesetz und Gewißheit unseres persönlichsten, freiesten und am meisten liebenden Seins. Wenn sich des Herz des Menschen seinem Schöpfer öffnet, ist es auch die gesamte Erde, die die Befreiung wiederfindet, die versöhnt wird. Der Mensch ist so eine Stütze, ein notwendiger Hebel, damit das Wirken des Geistes auf der Erde zustande kommen kann.

„Alles, um was ihr ihn in meinem Namen bittet, wird er euch geben“ (Joh 15,16) sagt Jesus und unserer alltäglichen Nöte gedenkt er auch im Vater unser:
Unser tägliches Brot gib uns heute.

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