Samstag, 28. November 2009

Lehrrede auf dem Berg VI

Lebe nach der freundlichen Weisung Gottes

Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen“. Vielfach leben Christen aber in diesem Wahn. Wir erinnern uns: Gesetz wäre besser mit „Lehre“ übersetzt und die Lehre hat mit „Gesetzlich-keit“ nichts zu tun. Gott sagt ausdrücklich: Ich werde meine Lehre in ihr Herz schreiben. Das wäre ein seltsames Vorhaben für einen veralteten Tagesbefehl. Warum sollte sich Gott diese Mühe machen, wenn die Thora aufgelöst wäre? Dementsprechend ist das Neue Testament Teil der Thora geworden, wurde als Thora gegeben. So sagt es der Brief an die Hebräer in Kapitel 8,6. Für die Wendung „als Thora gegeben steht dort: nenomothetetai. Dieses Verb „ist aus den Komponenten nomos und tithemi zusammengesetzt. Thitemi ist ein gebräuchliches griechisches Wort, das „Setzen, stellen, legen, machen“ bedeutet; und nomos kann in der Regel ... mit „Gesetz“ übersetzt werden. Nenomothetetai würde also ... einfach bedeuten „ist Gesetz gemacht worden“.1
Das Neue Testament ist Teil der
Thora und nicht seine Aufhebung.

Der Messias kam, um die Thora zu vervollständigen, um sie aufzufüllen, nicht um sie abzuschaffen.

Die Thora lehrt, dass Menschen, auf die es besonders ankommt (die das Land erben sollen), sanftmütig sein sollen. Ist jemand verrückt oder ignorant genug, zu behaupten, dass wir nicht mehr sanftmütig sein sollen, weil Jesus ja sanft-mütig genug gewesen ist und damit die Thora erfüllt und abgeschafft hätte? Und warum soll dann Sanftmut eine Frucht des Geistes sein, der an jedem Baum aus der Pflanzung des Herrn wachsen soll?


1 Stern, Bd III, S. 49

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