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Samstag, 3. April 2010

Lehrrede auf dem Berg XXXI

Wenn du kritisierst, dass andere nur raffen und raffen, warum guckst du denn darauf, dass genug bei dir bleibt? Es kommt nicht darauf an, wieviel einer hat, es kommt darauf an, wie seine Einstellung ist zu dem, was er hat. Ihr sollt die Dinge haben, als hättet ihr sie nicht. Es geht um die innere Freiheit, nicht um den Großen Verdienstorden für gelebte Armut.
Man kann arm sein und mit Gier und Habsucht diese Armut ins Unerträgliche steigern. Alles dreht sich nur noch darum, soviel wie möglich zu bekommen und zu behalten. Und man bittet Gott, er möge doch geben und was macht der? Er sagt: Tut mir leid, ich will dich nicht vergiften. Ich will deine Gier nicht nähren und verstärken. Du hast nicht, weil du böse bittest, weil deine Einstellung nicht den Motiven entspricht, die ich gerne sehe: Wirke (bete) nicht für die Speise, die vergänglich ist, sondern die, die ins ewige Leben reicht.
Wir müssen nicht verdrängen, dass wir gern gut leben möchten, dass wir lieber reich und gesund als arm und krank sein möchten; wir müssen uns Gott gegenüber nicht verstellen und so tun, als würde es uns nichts ausmachen, dass der ungläubige Nachbar sich ein neues Auto kauft und man selber Mühe hat, das Geld für eine Monatskarte zusammen zu kratzen. Selbst David hat sich darüber heftig beklagt, dass die Gottlosen reich und fett sind.
Nun kann einer gottesfürchtig und arm sein und das selbe Problem haben: Ich will haben und ich will es für mich. Das ist schade, denn der Segen Gottes, der vom Himmel fällt, donnert an dir vorbei.
Und zu deiner Armut werden dir womöglich noch allerlei Begleiterscheinungen hinzu getan, denn „wenn das Auge finster ist, wie finster wird dann der ganze Leib sein“? Wenn du den Kreislauf von Saat und Ernte unterbrichst, wie groß werden dann deine Kreislaufprobleme werden? Wenn du krampfhaft alles für dich behalten willst, wie groß werden deine Magenkrämpfe sein?
Wenn Jesus sagt, dass Geben seliger ist als Nehmen, dann lebe danach. Und wenn nicht ... na ja, du weißt schon.

Montag, 22. März 2010

Lehrrede auf dem Berg XXX

Niemand lebt gegen die Weisung Gottes und ist gesegnet.
Bei dem unten genannten Gleichnis hat Jesus nicht nur eine einzelne Person (die des Reichen) im Blick, hier geht es um die gesamte Wirtschaftsweise einer Gesellschaft. „So ergeht es dem Schätzesammler“, so ergeht es einer Gesellschaft, deren oberstes Ziel das Schätzesammeln ist. „Gier ist gut!“ Das war der Schlachtruf der New Economy. Falsch. Gott ist gut! Deshalb gehen die Gierigen pleite oder kriegen ein Magengeschwür oder werden bestreikt oder werden von Kleinaktionären mit Eiern beworfen, mit bösen Worten bedacht und mit Strafanzeigen überzogen. „Man wird deine Seele von dir fordern“ – diejenigen, die sich betrogen oder hintergangen oder ausgenutzt fühlen, werden dir die Hölle heiß machen und werden das zurückfordern, was dich lebendig macht und was dir deine „Seelenruhe“ beschert hat: Deine großen Vorräte für viele Jahre. „Morgens noch auf hohen Rossen, abends durch die Brust geschossen“ - gestern warst du noch ein „Superstar“ und heute kannst du nur noch unter Polizeischutz zum Golfplatz. Aber worüber willst du dich beschweren? Lebe nach der Weisung Gottes oder rutsch‘ uns den Buckel runter.

Man kann sich in unserem Kreis leicht darauf verständigen, dass dies eine Botschaft für die Reichen ist. Aber laßt uns nachdenken. Ist es nicht so, dass Arme genauso gierig und habsüchtig sein können? Was Jesus tadelt ist die innere Einstellung, nicht den Besitz als solchen, sondern den Umgang mit den erwirtschafteten Gütern und die innere Haltung dazu.

Dienstag, 16. März 2010

Lehrrede auf dem Berg XXVIIII

Fortsetzung Arm zu sein bedarf es wenig

Schauen wir uns folgendes Gleichnis an:

Lukas 12, 13-21:
„Sehet zu und hütet euch vor jeglicher Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluß ab, den er an Gütern hat. Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Eines reichen Mannes Feld hatte reich getragen. Und er dachte bei sich selbst und sprach: Das will ich tun, ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, um meine Güter aufspeichern und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iß, trink und sei guten Muts! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast? So geht es jedem, der sich Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott.“

Ja, war dieser Mensch denn nicht klug? Was hat er denn anderes gemacht als einen „guten Fischzug“, wie die Jünger im vorherigen Beispiel auch?
Was sagt die Bibel? „Wer Getreide zurückhält, den verfluchen die Leute; aber Segen kommt auf das Haupt dessen, der Getreide verkauft.“
Die Menschen, die damals dieses Gleichnis hörten, wussten es einzuordnen, denn die Lehre der Rabbinen lautete: „Man darf keine Früchte (d.h. Getreide), Dinge, die als Lebensmittel dienen, z.B. Wein, Öl und Mehl, aufspeichern ... Man darf im Israellande Früchte für drei Jahre aufspeichern: für das Vorjahr des Sabbathjahres, für das Siebentjahr und für das Nachjahr des Siebentjahres.“ Ferner: „Man darf im Israellande an Dingen, die als Lebensmittel dienen, zum Beispiel Wein, Öl und Mehl, nichts verdienen (d.h. der Zwischenhandel ist verboten).“

Vielleicht hat von den Ossis im Lande noch einer das Lied von Ernst Busch im Ohr, in dem das Horten und Zurückhalten, sogar das Vernichten von Lebensmitteln angeprangert wird: „D‘rum rin mit dem Weizen in die Feuersbrunst!“ Schmeißt die Kaffeesäcke ins Meer, damit der Preis wieder steigt! Verbrennt die Rinder, das Rindfleisch ist zu billig. Haltet die Ernte zurück, die Inflation ist zu hoch!

Der reiche Grundbesitzer handelt der thora zuwider, und das kann nicht gut gehen.
Alles meins! Denkt er und liegt natürlich falsch: Wenigstens der Zehnte gehört ihm überhaupt nicht, er betrügt Gott und das kann nicht gutgehen.

„Soll ein Mensch Gott berauben , wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: Wessen haben wir dich beraubt? Der Zehnten und der Abgaben! Mit dem Fluch seid ihr belegt worden, den mich habt ihr betrogen, ihr, das ganze Volk! Bringet aber den Zehnten ganz in das Kornhaus, auf dass Speise in meinem Hause sei, und prüfet mich doch dadurch, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde!“

Montag, 8. März 2010

Lehrrede auf dem Berg XXVII

Fortsetzung "Arm zu sein bedarf es wenig"

Laßt uns dazu eine weitere Stelle anschauen, nämlich Johannes 6,27ff:
„Wirket nicht (arbeitet nicht für) die Speise, die vergänglich ist, sondern die Speise, die ins ewige Leben bleibt. Welche des Menschen Sohn euch geben wird... ich bin das lebendige Brot, vom Himmel herabgekommen... das Brot, dass ich geben werde ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt ... ich sge euch, wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esset und sein Blut trinket, so habt kein Leben in euch ... denn mein Fleisch ist wahrhafte Speise und mein Blut wahrhaftiger Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“

Für welche Speise sollen wir also arbeiten? Wofür sollen wir sorgen?
Auch hier gibt es, meine ich, nur eine Antwort: Wir sollen dafür sorgen, dass Menschen mit dem wahren Trank und der wahren Speise versorgt werden können.
Ob wir nun arbeiten oder auf die Überweisung der Rente oder der Stütze warten oder ob wir von den Erträgen unseres Vermögens leben: Wir sollen die Speise wirken, die ins ewige Leben bleibt.
Darf ich keine Wohnung mehr mieten oder kein Haus kaufen? Soll ich kein Auto haben oder bei der BVG schwarzfahren müssen? Darf ich keinen Fernseher und keinen Schmuck oder Uhr besitzen? Ich denke darum geht es gar nicht. Es geht darum, worum ich mich sorge und wofür ich in erster Linie sorge: Arbeite oder spare ich für meinen (sicher wohl verdienten) Urlaub oder habe ich bei meiner Arbeit im Kopf, dass die Kirche, in der sich die Gläubigen versammeln ein neues Dach braucht? Wenn ich mich darum sorge, ob in diesem Monat die Stütze reicht und das Wohngeld noch kommt, gilt meine Sorge dann dem Inhalt bzw. der Leere meines Kühlschranks oder habe ich Angst darum, dass vielleicht der Wein für das Abendmahl ausgeht und der Weihrauch alle wird? Das ist keine Frage nach viel oder wenig Geld, das ist eine Frage nach der inneren Einstellung.
Wenn ich keine Arbeit habe und deshalb nicht richtiges Geld verdiene, ärgert mich dann, dass ich nicht in Urlaub fahren kann wie andere Leute, oder ärgere ich mich darüber, dass ich kein ordentliches Opfer geben kann und die Kirche deshalb kein Geld für neue Gesangbücher hat? Wofür „wirke“ ich? Was ist mein Motiv?

Mittwoch, 3. März 2010

Lehrrede auf dem Berg XXVI

Arm zu sein bedarf es wenig

Laßt uns nochmals zu der Frage zurückkehren, wer denn nun arm ist und wer reich ist, wer leicht durch das Nadelöhr geht und wer darin stecken bleibt.

Lesen wie die uns schon bekannte Stelle in Matth. 6, in der es um das Schätze- sammeln und das Sorgenmachen geht, Matth. 6: 19- 34. Also, ihr sollt euch keine Schätze auf Erden sammeln und ihr sollt zuerst nach dem Reich Gottes trachten und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere hinzu getan werden.
Nun wurde bereits der Verdacht geäußert, man müsse ja eigentlich dann seine Arbeit hinschmeißen und nur noch aus der Versorgung Gottes leben. Sagt Jesus nicht, dass diejenigen, die ihm nachfolgen, alles aufgeben müssen und sich seiner Versorgung anzuvertrauen haben?
Sehen wir nach, was geschah, als Jesus seine Jünger aufforderte, ihm nachzufolgen.
Eine interessante Stelle hierzu ist Lukas 5: 3-11, hier die Verse 6-11:
„Und als sie das getan, fingen sie eine große Menge Fische; aber ihr Netz begann zu reißen. Da winkten sie den Gefährten, die im andern Schiffe waren, dass sie kämen und ihnen hülfen; und sie kamen und füllten beide Schiffe, so dass sie zu sinken begannen ... und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an sollst du Menschen fangen! Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm nach.“
Eine weitere Stelle für unseren Zusammenhang steht bei Johannes 21, 6:
„Jesus sprach zu ihnen: Werfet das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, so werdet ihr finden! Da warfen sie es aus und vermochten es nicht mehr zu ziehen vor der Menge der Fische.“
Dann folgt nach Markus und Matthäus die Aussendung per Missionsbefehl.
Merken wir etwas?

Es geht nicht darum, keine große Ernte zu haben, keinen richtigen Fischzug zu machen. Die Jünger - und hier auch insbesondere ihre Familien, wenn die Männer weggegangen sein werden - werden versorgt und nicht gerade kleinlich. Aber für was werden sie versorgt? Was ist die Absicht dabei, was ist das Ziel der Versorgung? Ich meine, es gibt nur eine Antwort: Damit sie für das Reich Gottes arbeiten können.