Wer flutscht denn da durch’s Nadelöhr?
Schwer haben es die Reichen. Sie haben ihre Schätze an der verkehrten Stelle gesammelt. An anderer Stelle legt Jesus noch eins drauf: „Eher geht ein Seil durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt.“ (Mt. 19,24; das „Kamel“ ist wohl ein Übersetzungsfehler aus dem Aramäischen, in dem sich „Kamel“ und (dickes) „Seil“ nur durch einen Punkt unterscheiden).
Na gut, damit haben wir ja kein Problem, schließlich sind wir ja nicht reich, was wir manchmal bedauern aber dann, schließlich sind wir geistliche Leute, doch mit Freude annehmen: Ich bin so arm, ich flutsche durch ein Nadelöhr wie nix!
Laßt uns im Weiteren mal ein wenig darüber nachdenken, wer eigentlich arm ist und wer nicht. Prüft dazu einmal folgende Gleichnisse: Mt. 25 ab Vers 1, das Gleichnis von den „klugen und törichten Jungfrauen“ und dann ab Vers 14 das Gleichnis von den anvertrauten Talenten. Laßt uns zu dem Gleichnis über die Talente die Parallelstelle aus Lukas 19, 12 ff dazu nehmen. Lukas zeigt uns mehr über den historischen Hintergrund und den Zusammenhang dieses Gleichnisses als wir bei Matthäus lesen.
Also, wenn du nun nachgelesen hast: Wer darf zur Feier, wer findet Gnade in den Augen seines Herrn? Offensichtlich nicht die Döspaddel und die Krüppel, die nicht schnell genug laufen können und die, die Skrupel haben, Geld gegen Zinsen zu verleihen; Eintritt haben die, die lieber nichts abgeben und alles für sich behalten und diejenigen, die richtig gut Kohle machen können. Ein seltsames Ergebnis. Aber fast alle Kommentatoren sehen das so: Die fünf weisen Jungfrauen sind in Ordnung und sind zu recht auf der Hochzeit, die Jungs die Talente ordentlich vermehren sind leicht das Doppelte wert und der Versager gehört vor die Tür gesetzt. Das kann doch irgendwie nicht wahr sein.
(Lehrrede auf dem Berg; Matthäus 5 ff; auch: Bergpredigt)
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